Theater nur auf der Freiheit?

Ja es ist langläufig bekannt, dass sich der Kulturausschuss in dieser Stadt besonders schwer zu tun scheint mit der Kultur und mit dem Theater wohl besonders. Es ist halt nicht seine Sache, war es nie und wird es wohl auch nicht werden. Man muss nicht weit in die Vergangenheit zurückgehen, um das festzustellen. Allein das Hin und Her seit dem Abriss des Theaters im Lollfuß – samt erhaltenswertem Theaterportal – weiß man, wie hier der Hase läuft. Wenn man es allerdings genau wissen will, so ist das Buch von Dr. Horst Mesalla zu empfehlen, der nämlich hat sich zum Abschluss seiner Generalintendanz diesbezüglich noch mal einen Rückblick gestattet, der es in sich hat!

 

Worum ging es also in diesem Kulturausschuss? Die „Gewoba“ gab zu bedenken, dass, wenn der Theaterneubau auf der Freiheit errichtet würde, es dort möglicherweise Konfliktpotential geben könnte, sollte die Freiheit als Wohngebiet ausgewiesen werden. Zudem hat sie recht, wenn sie vorschlägt, das Theater auf dem frei werdenden „Hertieplatz“ am Stadtweg entstehen zu lassen. Da gehört das Theater nämlich hin, in die Innenstadt! Es werden dann auch keine Störungen zu erwarten sein: Die Geschäftswelt zieht sich zurück, das Theater öffnet seine Türen, die Kunst beginnt, die Stadt belebt sich. Parkraum um das Theater herum gäbe es genug.

 

Wenn man als kulturinteressierter Mensch mit offenen Augen durch die Städte der Republik ginge, würde er feststellen, dass es wohl überall so zu sein scheint. Nein, nicht in Schleswig. Hier ist man versucht das Theater zu verstecken, als Anbau an die „Heimat“ Spielstätte, möglichst versteckt …

 

Mit dem kulturellen Angebot sieht es in Schleswig eh recht müde aus. Womit könnte diese Stadt, die von der Anlage her – zumindest wenn man von der Bundesstraße an der Schlei entlang, auf die Stadt zufährt – ganz passabel aussieht, womit also könnte die Stadt denn wuchern? Gibt es da noch was außer dem Kino (nicht das attraktivste in der Gegend), die erwähnte „Heimat“ und sonst ...?

 

Wenn man bedenkt, dass die Damen und Herren Kommunalpolitiker von den Einwohnern dieser Stadt gewählt wurden und ihnen Vertrauen geschenkt wurde, die Hoffnung mit dieser Stadt sorgsam umzugehen, verantwortungsvoll und innovativ … (?)

 

Was ist so schlimm daran, sich noch einmal zusammenzusetzen und die Attraktivität eines Theaters in der Innenstadt zu prüfen? Dabei zu vergessen, welcher Partei man angehört. Von Mensch zu Mensch eben. Das Schleswiger Publikum wird es ihnen danken und die Touristen bestimmt auch, garantiert!

Zu guter Letzt: Da die Kommunalpolitiker auch ökonomische denken (müssen), sei ihnen ins Stammbuch geschrieben, dass ohne Kultur kein größeres Unternehmen nach Schleswig zu locken ist! Ganz bestimmt nicht! Eigentlich traurig, dass das anscheinend in Schleswig noch nicht begriffen wurde …

 

UMW